Wie viel Schulmaterial braucht ein Kind?
Mit einem Mäppchen, in dem Bleistifte, Buntstifte, Spitzer, Radiergummi, Schere, Kleber und Füller Platz finden, ist es heute nicht mehr getan. Was Schüler heute alles an Schulmaterial anzuschaffen haben, sprengt den Rahmen die Kosten dafür sind hoch wie noch nie. Zahlreiche dicke Dreikantstifte, verschiedene Textmarker, unterschiedliche Lineale, Knete, Kleber, Scheren, verschiedene Buntstifte, Bleistifte in verschiedenen Härten, Folienstifte, unzählige Hefte, Hausaufgabenheft, Mitteilungsheft, Schnellhefter, Bücher, Karteikästen und weiteres Zubehör haben sogar schon Grundschüler in den Klassen 1 und 2 zur Verfügung zu haben und füllen darum den ohnehin schon viel zu schweren Schulranzen. Dabei weiß man seit Generationen: ist der Schulranzen zu schwer, leidet der noch nicht ausgewachsene Rücken des Kindes.
Zuviel Schulmaterial bereits ab Klasse 1
Haben Sie noch kein schulpflichtiges Kind, werden Sie staunen, wie viel Schulsachen in den Ranzen eines Grundschülers gehören. Nicht selten müssen bereits Erstklässler das beachtliche Sammelsurium von 25 und mehr Heftern, Mappen und Büchern täglich verwalten. In den Folgejahren kommt noch weiteres Schulmaterial hinzu und bringt den Ranzen oft schon fast zum bersten. Auch, wenn jedes einzelne Teil für sich nicht viel wiegt, bringt das Arbeitsmaterial für die Schule ein gehöriges Gewicht zusammen und schnell ist der Schulranzen zu schwer.
Es gilt also nicht nur, die Kosten für das Schulmaterial zu senken, sondern auch das Gewicht des Ranzens, denn nahezu jeder Tornister wiegt zuviel und schadet dem Rücken des Kindes. Ein weiterer Aspekt, der gegen zuviel Arbeitsmaterialien spricht, ist der Verwaltungsaufwand. Wie viel Durchblick hat man als Erstklässler, wenn täglich aus 20 und mehr Heften, Heftern und Büchern immer das richtige in den Ranzen sortiert werden muss. Kann ein 6, 7 oder 8 Jahre altes Kind wirklich Tag für Tag den Überblick behalten und trägt das dem sorgfältigen Arbeiten eines Grundschülers bei?
Chaos und fehlende Materialien
Täglich verbringen die Schüler mit Hilfe der Eltern ein nicht unerhebliches Zeitfenster alleine damit, das gesamte Schulmaterial auf Vollständigkeit und ihren ordnungsgemäßen Zustand zu überprüfen. Im Besonderen sind Grundschüler mit der Organisation von Schreibgeräten und sorgfältigen Handhabung all der Hefte, Schnellhefter und Mappen enorm gefordert. Da gehen einzuheftende Zettel schnell verloren oder werden in einem anderen Schnellhefter abgelegt und sind danach nicht mehr auffindbar. Gewiss bringt es einen Sinn, Hefte und Hefter thematisch zu unterteilen.
Doch der Nutzen bezüglich der Anschaffung und Führung allzu vieler Hefte und Schnellhefter sollte sorgfältig abgewogen werden. Die Kosten für Anschaffung sowie der Verwaltungsaufwand sollten dem Nutzen stets gegenübergestellt werden. Lehrkräfte fordern Schüler zwar dazu auf, nicht benötigte Materialien zuhause oder in der Schule zu belassen, damit nicht der Schulranzen zu schwer für den Rücken wird, jedoch fehlen dann oft genau die Dinge, die benötigt werden.
Fehlt etwas, bekommt der Schüler natürlich eine dementsprechend negative Bewertung. Ebenso, wie der tägliche Verwaltungsaufwand frustriert das und die Lust auf Schule und Lernen gehen verloren. Lehrern sollte bewusst sein, wie viel sie Eltern, vor allem aber Schülern abverlangen und sie sollten verantwortlich dafür sorgen, dass Schüler nicht zuviel Material anschaffen müssen. Dies wäre auch im Hinblick auf die Kosten mehr als nur wünschenswert.
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